Kormoran ist Vogel des Jahres 2010

Kormoran
Der Kormoran ist Vogel des Jahres 2010

10. Oktober 2009

Zum Vogel des Jahres 2010 ist gestern der Kormoran erklärt worden. Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern wollen sich mit dieser Wahl aktiv für den Kormoran einsetzen, weil er nach der Erholung seines Bestandes (EG-Vogelschutzrichtlinie aus dem Jahr 1979) in vielen Bundesländern wieder gejagt und geschossen werden darf. Die zu diesem Zweck durch die Länder erlassenen Kormoran-Verordnungen untergraben aus Sicht der beiden Verbände den Schutz der Kormorane.

Der Kormoran erreicht eine Größe bis zu einem Meter und kann dabei bis zu drei Kilogramm Körpergewicht auf die Waage bringen. Er ernährt sich fast ausschließlich von Fisch, sein Tagesbedarf beträgt bis zu 500 Gramm. Der Kormoran ist ein ausgezeichneter Taucher, der auf der Jagd 90 Sekunden lang und bis zu 30 Meter tief tauchen kann. Er ist nicht wählerisch bei der Auswahl seines Speiseplans, sondern frißt nahezu jeden Fisch, der ihm vor den Schnabel kommt. Dabei macht der Kormoran auch nicht bei den wirtschaftlich bedeutenden Fischen wie Zander, Maränen, Barsche, Hechte und Aal halt.

Nach Bekanntwerden der Wahl zum Vogel des Jahres 2010 regen sich bei den deutschen Anglern und Fischern zum Teil heftige Widerstände. So nimmt auch unser Bundesverband (Verband Deutscher Sportfischer e.V.) auf seiner Homepage Stellung zu diesem Thema. Danach verkennen NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern den Ernst der Lage beim Kormoran. Ganz im Gegensatz zu den Abgeordneten des Euroäischen Parlaments, die im Jahr 2008 mit einer 96-prozentigen Mehrheit dafür gestimmt hatten wegen der extremen Populationszunahme des Kormorans in den letzten 20 Jahren ein europäisches Kormoranmanagement zu prüfen.

Einige Bundesländer (auch Schleswig-Holstein) haben inzwischen entsprechende Kormoran-Verordnungen erlassen und geben den Kormoran unter unterschiedlichen Bedingungen zum Abschuß frei. Ziel dabei soll sein, die durch übermäßigen Kormoranfraß verursachten Schäden bei Fischern und Teichwirten zu verringern, weil ihre Gewässer durch den Kormoran nahezu leer gefressen wurden. Damit bringt der Kormoran Fischer und Teichwirte an den Rand der Insolvenz.

Doch nicht nur die Erwerbsfischer werden durch den Kormoran geschädigt. Auch bei den Besatzmaßnahmen der regionalen Landes- und Kreisangelverbände der deutschen Angler, die diese mit großem finanziellen Aufwand zum Erhalt der heimischen Fischarten durchführen, wird ein nicht unerheblicher Teil der Jungfische vom Kormoran gefressen, bevor diese sich entwickeln und zumindest einmal ablaichen können. Somit ist die Wahl des Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 aus Sicht der Angler und Fischer nicht zu verstehen.

 

 

 

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