Zwischenbericht: E-Befischung in der Wakenitz 2010
27.11.2010 - Autoren: Jörn Brede / Frank Luckner
Im Oktober 2010 wurde durch den Lübecker Kreisverband der Sportfischer mit Gewässerwart Frank Luckner eine Elektro-Befischung in der Wakenitz durchgeführt. Ziel war die Bestandserhebung der heimischen Fischarten in diesem Gewässer. Die Aktion wurde an mehreren Tagen und an unterschiedlichen Stellen in der Wakenitz geplant. Von den insgesamt angestrebten 12 Befischungen sind aufgrund krankheitsbedingter Abwesenheit und schlechten Wetters zunächst nur 8 Befischungen durchgeführt worden.
Jede befischte Strecke in der Wakenitz war zwischen 150 Meter und 300 Meter lang. Der Durchgang zum Elektrofischen beanspruchte pro Strecke ca. 2,5 Stunden. Da kommt einiges zusammen, gerade wenn an den Arbeitstagen mehrere Abschnitte befischt werden sollten. Gewässerwart Frank Luckner und seine Helfer mussten um 05:30 Uhr aufstehen, gegen 17:00 Uhr war dann endlich "Feierabend".
Insgesamt wurden 1.250 Fische mit dem Elektro-Kescher gefangen. Alle Fische wurden gezählt und vermessen bevor sie in die Wakenitz zurückgesetzt werden konnten. Als größter Fisch wurde ein Wels mit 1,80 Meter Länge und als kleinster ein Ukelei von 3 cm Länge ermittelt. Die Leitfischart mit dem höchsten Vorkommen ist der Flussbarsch, gefolgt von Rotauge und Rotfeder. Der Fischbestand an Hecht, Schleie und Quappen kann als gesund bezeichnet werden. Das Sorgenkind ist der Aal, der viel zu wenig gefangen wurde. Dies ist aber kein alleiniges Problem der Wakenitz, der Aalbestand hat vielmehr weltweit besorgniserregende Bestandzahlen erreicht. Und was ist mit dem Zander? Nicht ein einziges Exemplar konnten Gewässerwart Frank Luckner und seine Helfer zählen. Dabei ist der Zander noch in kleinen Stückzahlen vorhanden, wie wir aus Berichten unserer Angler wissen. Und das auch nur im Stadtbereich der Wakenitz. Der südliche Bereich der Wakenitz ist aufgrund der Klarheit des Wassers kein typisches Gewässer für den Zander, der vielmehr trübes Wasser bevorzugt.
Gewässerwart Frank Luckner hat jetzt schon bereits über 100 Stunden in dieses Projekt gesteckt. Nach den Arbeitseinsätzen auf und an der Wakenitz beginnt jetzt für ihn die intensive Arbeit der Auswertung zu Hause. Bis zur Jahreshauptversammlung im März 2011 sollen die Zahlen ausgewertet und aufbereitet werden. Das Ende des Projekts wird erst für die Jahresmitte des nächsten Jahres angestrebt. Neben den noch 4 nachzuholenden Befischungen im Mai sollen auch noch Reusenfänge der Berufsfischer mit in das Gesamtergebnis einfließen.
Der Kreisverband Lübeck möchte sich auch noch einmal besonders bei den Helfern bedanken, die sich über das Anglerforum Schleswig-Holstein spontan zur Hilfe bereit erklärt haben. Geholfen haben Martin, Hendrick, Merten, Arne und Sven. LSFV-Fischereibiologe Martin Purps hat das Projekt fachlich unterstützt und mitbetreut.
Bilder von der E-Befischung in der Wakenitz
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